Der Forggensee als fünftgrößter See Bayerns (in den 1950er Jahren als Stausee des Lech entstanden) erfüllt viele Funktionen: Stromerzeugung aus umweltfreundlicher Wasserkraft, die Versorgung der am Flusslauf nachgeordneten Wasserkraftwerke mit konstanten Wassermengen sowie aktiver Hochwasserschutz für die Anrainer von Lech und Donau sind Hauptaufgaben. Durch die hervorragende Lage in bevorzugter voralpiner Landschaft spielt der Forggensee aber auch eine herausragende Rolle für Freizeit, Naherholung und Tourismus in den umliegenden Orten und Regionen.
Das Natur- und Freizeitpotenzial des Forggensee ist ein wesentlicher Faktor in der touristischen Angebotsgestaltung sowie für Werbung und Marketing. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Gemeinde Rieden am Forggensee ein Konzept für einen natürlichen Badeplatz am Forggensee nahe des Ortsteils Osterreinen innovativ umgesetzt:
- In Teilbereichen des Geländes erfolgte eine Neumodellierung, um die nutzbare Fläche für die Erholungssuchenden zu vergrößern und generationengerechte Ruhe- und Erlebnisbereiche zu schaffen. Insgesamt wurde jedoch der Flachwassercharakter des Ufers mit maximalen Wassertiefen von durchschnittlich ca. 2,0 m erhalten. Erst im Norden und östlich der Reste der Via Claudia wird der See tiefer und kann hier ausschließlich als Revier für sichere Schwimmer dienen.
- Für die notwendigen sanitären Einrichtungen stand das Gebäude der ehemaligen Notwasserversorgung für die militärische Zivilverteidigung zur Verfügung und wurde dafür umgebaut und umgenutzt. Nach Süden wurden mit Rücksichtnahme auf die anschließende St.-Urban-Halde und die Flachwasserzone keine baulichen Maßnahmen durchgeführt. Der Osterreiner Anlegepunkt der Forggenseeschifffahrt als Ausgangs- und Knotenpunkt für Wanderungen und Radtouren erfuhr durch die Gestaltungsmaßnahmen und den Einbau eines Wartehäuschens als Informationspunkt und Wetterschutz gegenüber der vorherigen Situation eine deutliche Aufwertung der Aufenthaltsqualität.
- Die bestehenden, kleinen Bachläufe wurden in einem offenen, naturnah und kindergerecht gestalteten Gerinne als sicherer Wasser-Erlebnisbereich ohne Befestigungen bis zur neuen Uferlinie verlängert.
Im August 2010 wurde der neue Badeplatz fertiggestellt und erfreut sich seitdem in den Sommermonaten wachsender Beliebtheit.