Der Lenkungsausschuss der Lokale Aktionsgruppe (LAG) Auerbergland-Pfaffenwinkel hat in seiner Sitzung am 22. Oktober in Weilheim die Förderung für die ersten Einzelmaßnahmen aus dem Fonds für kleine ehrenamtlich getragene Maßnahmen beschlossen.
Aufgrund des großen Erfolgs in der LEADER-Förderperiode 2014-2022 gibt es das Projekt Unterstützung Bürgerengagement auch in der neuen Förderphase 2023-2027. Auch die Lokale Aktionsgruppe Auerbergland-Pfaffenwinkel bietet diese recht unkomplizierte Fördermöglichkeit für kleinere Maßnahmen wieder an und kann in den kommenden vier Jahren insgesamt 55.555 EUR ausreichen. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Vorhaben zu den Zielen der Lokalen Entwicklungsstrategie passt und ehrenamtlich getragen wird.
Für die Sitzung des Lenkungsausschusses waren vier Ideen bei der LAG-Geschäftsstelle fristgerecht eingereicht worden. Das Gremium unter dem Vorsitz von Bürgermeister Martin Höck, Gemeinde Raisting, machte sich die Entscheidungsfindung nicht leicht. Im Gegensatz zur vorangegangenen Förderperiode könnten zwar nun deutlich höhere Summen für die einzelnen Maßnahmen freigegeben werden – Ziel ist es jedoch weiterhin, möglichst vielen Akteuren den Zugang zu dieser niederschwelligen Fördermöglichkeit zu eröffnen. Der Entscheidung gingen engagierte Vorstellungen der jeweiligen Maßnahmen durch die Verantwortlichen und eine intensive Diskussion der Mitglieder des Lenkungsausschusses voraus.
Am Ende durften sich die vier Antragsteller über eine Finanzspritze von insgesamt etwa 12.800 EUR zur Umsetzung ihrer Maßnahmen freuen:
– Raisting feiert 2026 das 1250ste Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Der Heimat- und Trachtenverein Raisting-Sölb e.V möchte gemeinsam mit Hauseigentümern dafür die Ortsgeschichte, vor allem die Geschichte der zahlreichen Hausnamen, in den Fokus rücken und so das Interesse der Bevölkerung an der Ortsgeschichte und die Identifikation mit dem Ort fördern und wecken. Unterstützt wird die Gestaltung und Herstellung von Hausnamenschildern.
– Der TC Schongau baut die Jugendarbeit und Nachwuchsförderung in Zusammenarbeit mit den Schulen derzeit aus und hat zwischenzeitlich auch Anfragen nach Paratennis für Personen mit Handicap. Um das ehrenamtliche Engagement rund um den Ausbau der Kinder- und Jugendförderung sowie den Aufbau von Paratennis zu ermöglichen, wird eine Ballwurfmaschine benötigt, für die LEADER nun einen Anteil mitfianziert.
– Der Förderverein des Familienzentrums in Penzberg möchte Angebote für Ehrenamtliche unterstützen und ausbauen, die insb. Kindern mit Migrationshintergrund eine bessere Integration ermöglichen sollen. Dazu sollen mit verschiedenen Schulungen und Angeboten neue Ideen zur Ehrenamtsgewinnung und zur engmaschigen Betreuung der Ehrenamtlichen etabliert werden. Des Weiteren soll Lernmaterial angeschafft werden. Gefördert wird außerdem die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.
– Eine Initiativgruppe von 18 Personen in Weilheim unter dem Namen „Gegen das Vergessen- Geschichte weitergeben“ möchte die Weilheimer (u.a. auch jüdische) Geschichte im Zeitraum 1923-1953 lebendig machen. Geplant ist ein Film zum 80jährigen Ende des 2. Weltkriegs im kommenden Jahr, bei dessen Erstellung auch Schülerinnen und Schüler in Weilheim eingebunden werden sollen. Die Vorarbeiten (Recherchen, Zeit- und Zweitzeugeninterviews etc.) werden von den Mitgliedern des Initiativkreises durchgeführt. Für die Filmarbeiten selbst ist jedoch eine professionelle Unterstützung nötig, die nun über die LAG gefördert wird.
Neben der Beschlussfassung zum Bürgerengagement standen des Weiteren Informationen der LEADER-Koordinatorin Veronika Hämmerle vom AELF Kempten und der Geschäftsstelle sowie Beschlussfassungen auf der Agenda, die interne Regelungen der Lokalen Entwicklungsstrategie und die Geschäftsordnung des Gremiums betrafen. Außerdem stellte sich Franka Lenz als neue Projektsachbearbeiterin in der Geschäftsstelle dem Gremium vor.